krakau
2.10.05
  Angekommen
Ich bin in Krakau angekommen. Mein erster Eindruck: der Geruch der Erde. Als ich vor der Villa Decius stand und in den Abendhimmel guckte. Feuchte Erde in der Nase. Und Herbstlaub auf der Gesichtshaut. Vor Jahren kam ich ähnlich, wenn auch ganz anders, irgendeinmal zum ersten Mal in den Tropen an. Das war mein erster Gedanke. In Krakau.

Die Erschöpfung der Ankunft ist in einer Nacht nicht wegzuschlafen. In der Früh suchte ich den Nebel im Park, fand Chopin in Bronze und absolvierte mein erstes Tai Chi auf holprigem Waldboden. Danach rückte ich Möbel, fand Kabel, war plötzlich im Internet und schon auf dem Fahrrad in die Stadt.

Hunger. Mittagessen. Pierogi und Surówka. Der halbe Marktplatz ist aufgerissen. Mickiewicz, der Dichter, steht verloren zwischen aufgetürmten neuen Steinen. Das Gedrängel auf der bereits „modernisierten“ anderen Hälfte ist riesengroß.

Meine Sprache holpert. Wie der Herbstboden unter den Stadtschuhen. Wie der Krakauer Marktplatz.

Noch ein paar Stunden, und das Polnische hat mich. Ich wohne unter dem Dach und höre die Kastanien von den Bäumen fallen.
 
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